Der Freundeskreis des Tiroler Volkskunstmuseums mit Obfrau Herlinde Keuschnigg und Mitgliedern des Forum Land brach am 1. Oktober nach Bozen auf, um mit der früheren Leiterin des Tiroler Volkskunstmuseums, Dr. Herlinde Menardi, einmal Bekanntes und Unbekanntes der Stadt Bozen zu erleben.
So stand die ehemalige Propsteipfarrkirche, also die Con-Kathedrale zu Brixen, am Programm. Der Dom Mariä Himmelfahrt mit der sogenannten Steinkanzel aus dem Jahre 1514, ist ein Kleinod romanischer und gotischer Bauart und birgt Johann Henricis bekanntes Herz-Jesu-Bild, vor dem der kleinere Ausschuss der Tiroler Landstände am 1. Juni 1796 das Herz- Jesu-Gelöbnis ablegte.
Besonders beeindruckend war die 1276 erstmals erwähnte Dominikanerkirche zum hl. Erlöser mit dem Kreuzgang des ehemaligen Klosters und die Johannes-Kapelle mit dem Freskenzyklus der Kunstschule von Giotto.
Weiters stand die Ausstellung im Südtiroler Archäologiemuseum am Programm, die sich dem Ötzi, dem Mann aus dem Eis samt Bekleidung und Ausrüstung widmet. Die Mumie stammt aus der Kupferzeit und ist 5300 Jahre alt. Die Dauerausstellung erstreckt sich über drei Etagen des Museums und zeigt alles Wissenswerte über die berühmteste Gletschermumie der Welt. Angefangen mit den Umständen der zufälligen Auffindung am 19. September 1991 und deren weltweitem Medienecho über die Präsentation der Originalfunde selbst bis hin zum Alltag in der Kupferzeit und den vielen Forschungsaspekten rund um den Jahrhundertfund.
Schließlich erinnerte man sich beim Anblick der Franziskanerkirche mit dem Klockeraltar und dem Kreuzgang mit den gotischen Fresken des Spruches: „Franziskus liebte die Städtchen“, da die Söhne des hl. Franz v. Assisi die Städte für ihre Seelsorge bevorzugten. Bereits 1237 wird eine Niederlassung der Franziskaner an der Stadtmauer urkundlich erwähnt.
Dr. Heinz Wieser
aktuelle Bilder