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v.l.n.r.:Flora Kaserer, neue Sekretärin im Tiroler Volkskunstmuseum, Kuratorin Jutta Profanter und Freundeskreisobfrau Herlinde Keuschnigg
Am 20. August besichtigten Mitglieder des Freundeskreises des Tiroler Volkskunstmuseums mit Obfrau Herlinde Keuschnigg und des Forum Land die bis 15. März 2026 geöffnete Ausstellung „Gerecht? Geschichten über soziale Ungleichheiten“, begleitet von einer zweisprachigen Publikation. Kuratorin Jutta Profanter erklärte die 34 Objekte aus ebenso vielen Museen und Sammlungen der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. „In dieser Ausstellung gibt es bis heute brisante Themen über gleiche Rechte, Möglichkeiten und eine faire Ressourcenverteilung für alle Menschen, Bewältigung von Krisen und damit einhergehende gesellschaftliche Veränderungen aufgegriffen, so die Kuratorin“. Die Schau entstand anlässlich des Euregio-Museumsjahres „Weiter sehen“, das sich ausgehend vom Bauernaufstand 1525 unter der Führung von Michael Gaismair mit Fragen nach sozialer Gerechtigkeit, nach Formen des Widerstands und dem Umgang mit Krisen auseinandersetzt. Dabei gibt es eine Kooperation zwischen dem Tiroler Volkskunstmuseum und dem Tiroler Museumsverband als Partizipationsprojekt, bei dem 34 Museen aus Tirol, Südtirol und de Trentino mit jeweils einem Objekt beteiligt sind.
Darfst du mitbestimmen? Kannst du dir jede Medizin leisten? Wirst du gerecht bezahlt?
Diese und weitere Fragen ermöglichen einen neuen Blick auf die gezeigten historischen und zeitgenössischen Objekte in der neuen Ausstellung, kuratiert von Lisa Noggler und Jutta Profanter (TLM) sowie Christine Weirather und Sandra Marsoun-Kaindl (tiMus).
Die Ausstellung stellt Fragen, die viele Menschen täglich beschäftigen. Die historischen Artefakte und ihre vielschichtigen Geschichten machen nicht nur deutlich, dass Vergangenes bis heute präsent und relevant ist. Die vermittelten Fakten und unterschiedlichen Informationen fordern auf, sich selbst eine Meinung zu bilden.“ Eine Kraxe, eine Wahlurne, eine Schreibmaschine – so alltäglich manche Objekte auch auf den ersten Blick erscheinen, die Geschichten dahinter sind mitunter bewegend und aufrüttelnd: Bei drei Ofenkacheln aus dem 17. Jh. erkennt man, dass Kinder an der Herstellung mitgewirkt haben. Weitere Themen sind etwa Inklusion, gerechte Strafen, soziale Absicherung, Lohngerechtigkeit, Rassismus, oder Gleichheit vor dem Gesetz. Nicht zuletzt spiegelt sich das allumspannende Thema „(Un)Gleichheiten“, „(Un)Gleichgewicht“ auch in der Ausstellungsarchitektur wider – rund 30 große Holzblöcke liegen aufeinander, nebeneinander, lehnen sich aneinander an und stützen sich gegenseitig: „Es sind Kuben, die teils auch aus dem Gleichgewicht geraten sind.
Dr. Heinz Wieser
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