Die Kunstkammer in Mariahilf

Führung mit Kunsthistoriker Dr. Reinhard Rampold

Seit 27. Juni 2004 gibt es in der Landschaftlichen Pfarre Mariahilf in Innsbruck, die auf ein Gelöbnis der Tiroler Landstände im Dreißigjährigen Krieg zurückgeht, und heute noch zum Land Tirol gehört, eine Kunstkammer. Und diese Kunstkammer war am 14.  Februar das Ziel einer Besichtigung des Freundeskreises des Tiroler Volkskunstmuseums mit Obfrau Herlinde Keuschnigg und Mitgliedern des Forum Land. Kunsthistoriker Dr. Reinhard Rampold präsentierte seinen Gästen diese wertvolle kulturelle Einrichtung, die eine  Bereicherung der sakralen Kultur der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck darstellt.

Die Kunstkammer befindet sich westlich angrenzend zur Mariahilfkirche im einstigen Epp‘schen Benefiziatenhaus. Die von der Höttinger Au aus erschlossenen Räumlichkeiten eignen sich hervorragend zur Aufnahme der Kunstssammlung der Pfarre. Dr. Reinhard Rampold vom Bundesdenkmalamt hat das Konzept für die Einrichtung dieser Wunderkammer nach den Anforderungen eines modernen Museums erstellt. Thematisch gegliedert werden in der Kunstkammer der historische Hintergrund der Stiftung, der Bau und die Ausstattung der Kirche, die Archivalien, die Stiftungen der Brüder Sigismund und Maximilian Epp, der reiche Kunstbestand wie Plastiken, Gemälde, figurale Goldschmiedearbeiten, Altargeräte, Altarzierden, Paramente, kirchliches Brauchtum, Bruderschaften, Bündnisse und religiöse Vereinigungen sowie die Bedeutung der Mariahilfkirche als Wallfahrtskirche präsentiert. Glanzstücke der Kunstkammer sind der originale Stiftsbrief der Tiroler Landstände vom 1. Februar 1647, in dem die Geschichte der Landschaftlichen Pfarre Mariahilf begründet ist, sowie die beiden Medici-Kaseln aus venezianischer Seide mit Goldstickerei.

Foto: Bild in der Kunstkammer: Übergabe des Lucas-Cranach-Mariahilfbildes von Kurfürst Johann von Sachsen an Erzherzog Leopold V.

In den Mittelpunkt der Führung stellte Dr. Rampold die Verbreitung der Verehrung des Mariahilfgnadenbildes. Als die Tiroler Landstände am 1. Februar 1647 in höchster Not und Bedrängnis gelobten, jenseits des Inns am Höttinger Bach eine Kapelle von ansehnlicher Größe zu erbauen, stellten sie das geplante Gotteshaus unter den Schutz des Mariahilfgnadenbildes, dessen in der Stadtpfarrkirche St. Jakob ausgestelltes Original man für den Kirchenneubau erhalten wollte. Nachdem sich diese Pläne zerschlagen hatten, beauftragte man den Innsbrucker Maler Michael Waldmann mit der Anfertigung einer Kopie, die 1654 geliefert wurde.

Dr. Heinz Wieser

 

 

 

 

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