Der Freundeskreis des Tiroler Volkskunstmuseums mit Obfrau Herlinde Keuschnigg und Mitgliedern des Forum Land brach am 15. Oktober nach Bozen auf, um mit der früheren Leiterin des Tiroler Volkskunstmuseums, Dr. Herlinde Menardi, einmal Bozen und Umgebung mit anderen Augen zu erleben. Dabei gab es für die Nordtiroler Gäste durch die Schlossführung von Florian Hofer neue Aspekte rund um das 1237 erbaute Schloss Runkelstein mit dem weltweit größten profanen Freskenzyklus des Mittelalters. Die Brüder Nikolaus und Franz Vintler kauften 1395 die im Krieg zwischen Meinhard II. und Bischof Heinrich von Trient arg verfallene Burg, die sie mit vielen hochinteressanten Wandgemälden schmücken ließen.
Sodann stand die ehemalige Propsteipfarrkirche, also die Con-Kathedrale zu Brixen, am Programm. Der Dom Mariä Himmelfahrt mit der sogenannten Steinkanzel aus dem Jahre 1514 ist ein Kleinod romanischer und gotischer Bauart und birgt Johann Henricis bekanntes Herz-Jesu-Bild, vor dem der kleinere Ausschuss der Tiroler Landstände am 1. Juni 1796 das Herz- Jesu-Gelöbnis ablegte.
Besonders beeindruckend war die 1276 erstmals erwähnte Dominikanerkirche zum hl. Erlöser mit dem Kreuzgang des ehemaligen Klosters und die Johannes-Kapelle mit dem Freskenzyklus der Kunstschule von Giotto.
Schließlich erinnerte man sich beim Anblick der 1237 erwähnten Franziskanerkirche zum hl. Franziskus des Spruches: „Franziskus liebte die Städtchen“, da ja die Söhne des hl. Franz v. Assisi die Städte für ihre Seelsorge bevorzugten. Die Patres dieser mit dem bekannten Kreuzgang ausgestatteten Kirche spielten im religiösen und kulturellen Leben der Stadt stets eine große Rolle.
Die malerische Altstadt mit den historischen Bauten, verwinkelten Gassen und sehenswerten Häuserformen wurden am Ende dieser bemerkenswerten Kulturreise besichtigt.
Dr. Heinz Wieser
Foto: Blick in den Schlosshof von der Burg Runkelstein
